Sonntag, 30. April 2017

Radtour 30.04.17 nach Baden-Baden

Hoffen wir, dass das Wetter so sonnig wird, wie es heute war.




Die eine Hoffnung hat sich ja heute schon erfüllt, das Daumendrücken hat geholfen. Als ich nach Hause radeln wollte, sah ich, dass auf dem Platz am Anfang der Lichtentaler Allee eine Menschmenge zusammen gekommen ist, Europafahnen wehten. "Pulse of Europe" ist eine Bewegung, die sich in immer mehr Städten etabliert. Immer lauter sind die Bewegungen, sich in die Nationalstaaten zurück zu ziehen. "Pulse of Europa" will, dass der Puls Europas wieder spürbar und sichtbar ist, will die Begeisterung für ein gemeinsames Europa. Am Schluss trat sogar ein Tenor auf, und sang die Europahymne, und alle sangen mit.

Da stand noch das Schreckgespenst im Raum, die Wahl zwischen Pest und Cholera, zwischen den beiden Europagegnern Le Pen und Melancon. Mit Daumen drücken für Macron wurden wir entlassen.
Und jetzt heute abend, puh, aufatmen. In der Stichwahl wird Europa jetzt doch höchstwahrscheinlich gewinnen.



Startpunkt ist am ADFC-Büro in der Kronenstrasse. Über Ettlingen - Malsch - Muggensturm geht es zum Schloss Favorite in Kuppenheim. Hier können wir eine kleine Pause einlegen, dort gibt es auch ein Schlosscafe. Weiter geht es dann nach Baden-Baden. Bis zum Bahnhof Baden-Oos ist der der Streckenverlauf weitgehend eben mit einigen moderaten Wellen. Von Baden-Oos geht es permanent eine schwache Steigung etwa 7 km hinauf in die Stadt. Am Park an der Lichtentaler Allee ist dann unser Ziel erreicht. Im LA8 ist die interessante Ausstellung "Vornehme Parallelgesellschaften im 19. Jahrhundert". Sigmar Polke "Alchemie und Arabeske" im Frieder Burda-Museum. Und Sergej Jensen in der Staatlichen Kunsthalle.



Bis hierhin sind es 45 km.



Der Rückweg geht dann über Rastatt, Ötigheim (Volkschauspiele), Durmersheim nach Karlsruhe.


Man hat aber auch die Möglichkeit, in Baden-Oos, Rastatt oder weiteren Orten entlang der S-Bahnstrecke nach Karlsruhe in den Zug zu steigen.


LA8, Frieder Burda, Kunsthalle. 3 Museen, 3 unterschiedliche Ausstellungen.
Das LA8 mit seiner Ausstellung
==>NATUR UND KULISSE. Vornehme Parallelgesellschaften im 19. Jahrhundert

25.03.2017 - 03.09.2017 Baden-Baden, Museum LA8


Die Ausstellung fragt nach dem konkreten Ort, an dem sich die Bürger nach dem Ende adliger Misswirtschaft und kirchlicher Bevormundung zwanglos trafen, einander außerhalb der alten Ständeverfassung begegneten, die Wirkung ihrer neuen Kleiderordnung praktisch ausprobierten, sich amüsierten oder auf einer Bank saßen und das Wetter genossen sowie wo sich Geschäfts- oder Liebesbeziehungen anbahnten: dem Park.


Eine Ausstellung über die Gesellschaften in den Bäder-Kurorten. Baden-Baden, Bad Ems, Marienbad, Karlsbad, Wiesbaden, Bad Schwalbach (die ich aus meiner Kindheit kenne), ... die illustren Gäste, die Montags dann in den jeweiligen Zeitungen aufgelistet wurden. Und jeder Kurort beanspruchte für sich, Das Bad Deutschlands, Das Bad Europas zu sein.
Damit man was mitnehmen kann, wurden wunderschöne Landschaften gemalt, die Bilder von Schirmer aus der Karlsruher Kunsthalle hängen auch dort. Und dann irgendwo auch ein wunderschönes Bild eines norwegischen Fjords. Der Titel des Bildes "Norwegische Landschaft, gemalt im Schwarzwald". Ich musste schmunzeln. Ein leicht ironischer Unterton hängt im Raum. So wie es schon damals die Journalisten befallen hat. Die Präsentationen im LA8 haben immer ein gewisses etwas, finde ich. Ich gehe gerne hin.

Inzwischen regt sich mein Magen, der Mensch lebt nicht von Kunst allein. Also steuere ich Frieder Burda an. Sigmar Polke liegt auf dem Weg zum Bistro.
Sigmar Polke (1941 – 2010) gehört zu den größten Bild-Erfindern und bedeutendsten Malern Deutschlands. Seine Werke leben von gesteuerten Zufällen und bergen geheimnisvolle Überraschungen. Sie werden von einem besonderen Wort- und Bildwitz begleitet, der alles kategorisch Strenge durchbricht. ...
Zunächst geht es an Zerrspiegeln vorbei, dann steht man vor einer Vorrichtung, die eine Kartoffel um eine andere kreisen lässt. Auf den Schalter darf man drücken und dann kreisen sie. "Eine höher Macht befahl mir das Dreieck hier rechts oben" steht auf einem weissen Bild mit einem schwarzen Dreieck rechts oben. Bei den Rastergrafiken findet man den Bildinhalt erst, wenn man einige Meter Abstand gewonnen hat, ...

Als ich mich dann endlich leiblich stärkte, sass ich ja schon in der Kunsthalle.

==>Sergej Jensen

Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden zeigt von März bis Juni eine
umfangreiche Einzelausstellung von Sergej Jensen. Mit über 40 Werken des in New York und Berlin lebenden Künstlers präsentiert die Schau Bilder von 2001 bis heute. Es ist die erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland seit 2013.
Jensen wurde 1973 im dänischen Maglegaard geboren, wuchs in Frankfurt auf und studierte dort an der Städelschule bei Prof. Thomas Bayrle. Seit Ende der neunziger Jahre versuchte er Farben und malerische Spuren so weit wegzulassen, bis er auf den Malgrund stieß. Rohe Stoffe wie Leinen, Jute, Nessel oder Seide benutzte Jensen sowohl als Träger wie auch als Gestaltungsmittel. Er beklebte sie mit gefundenen Textilien oder Geld, färbte sie in der Waschmaschine oder mischte die Farben mit Bleiche. Die Reste seiner Bilder wurden zu neuen Werken zusammengenäht. ...
Das ist der Beginn der offiziellen Beschreibung. In eigenen Worten kann man es schlecht beschreiben.
Und es braucht eine solche Kunsthalle mit ihren grossen Räumen, um das wirken zu lassen.
Am Ende habe ich das Gästebuch gelesen, wie es anderen erging. Irgendwie ratlos.
Mich hat sie irgendwie an die Malewitsch-Ausstellung von vor ein paar Jahren erinnert. Ich erging mich damals auch in eine Menge Erklärungsversuche.
Sergej Jensen will aber wahrscheinlich gar nicht erklärt werden, seine meisten Werke heissen "ohne Titel". Es sei denn, es klebt zum Beispiel ein Geldschein drauf, dann heisst es "1000 D-Mark". ...

Mein Fazit war am Ende, mein zufällige Reihenfolge war die einzig mögliche, wenn man sich alle 3 Ausstellungen anschauen will.
Und dazu braucht man eigentlich auch den Museumspass.

Nichts falsch macht man auf jeden Fall mit dem LA8.



Samstag, 8. April 2017

l'Europe en Marche Radtour pro Europa Start in Strasbourg SA 08.04.17

Unser Bericht weiter unten

L’Europe en Marche ist eine 14-tägige Radtour durch den Osten Frankreichs mit politisch motiviertem Hintergrund, zu zeigen, dass man für Europa steht. Sie startet am Samstag, den 8. April in Strasbourg und dient der Unterstützung des unabhängigen europafreundlichen Präsidentschaftskanditaten Frankreichs, Emmanuel Macron.


Zur Unterstützung des proeuropäischen Gedankens möchte der ADFC Karlsruhe die Radtour mit möglichst vielen Karlsruher Radfahrern auf der ersten Etappe von Straßburg nach Gerstheim begleiten.
Anreise von Karlsruhe mit der Bahn (BW-Ticket) nach Appenweier. Von Appenweiter geht es dann mit dem Rad weiter nach Straßburg zum Start der Tour auf dem Place de la Gare. Nach der Anfangskundgebung und einem Zwischenstopp am Europäischen Parlament begleiten wir unsere französischen Freunde auf ihrer ersten Etappe bis nach Gerstheim. Die Rückfahrt erfolgt entweder über Gerstheim und Lahr oder Eschau und Offenburg und dann weiter mit der Bahn nach Karlsruhe.
Hier noch mal alle wichtigen Daten im Überblick:
  • Online-Anmeldung bis zum 6. April beim ADFC Karlsruhe
  • Treffpunkt am 8. April: 10.45 Uhr am Hauptbahnhof Karlsruhe (Buchhandlung)
  • Radstrecke: ca. 70 km (flach)
  • Dauer (ohne Bahnfahrt): 5 – 6 Stunden
  • Rückkehr in Karlsruhe: zwischen 18 und 20 Uhr
  • Es empfiehlt sich Verpflegung mitzubringen
  • Kosten BW-Ticket: zwischen 10 und 20 € (hängt von der Teilnehmerzahl ab)
Für alle, die sich am Samstag noch spontan entscheiden, bitte bis 10:45 im HBF KA vor der Buchhandlung einfinden, damit man optimal ausgenutzte Baden-Württemberg-Tickets kaufen kann.

Bericht über unseren Abschnitt in Strasbourg für l'Europe en Marche

Es war herrliches Frühlingswetter als wir von Appenweier nach Strasbourg radelten. Wir hatten ja vor die erste Etappe nach Gerstheim mit zu begleiten. Nach Gerstheim sind wir allerdings nicht gekommen. Dazu war die Führung der Tour l'Europe en marche zu intensiv und vor allem informativ gestaltet. Die wichtigsten Punkte zu Europa in Strasbourg wurden angefahren, dazu Informationen. Dazu gehörte nicht nur das Europaparlament, sondern auch das Kriegsmahnmal von Neudorf. Die EU ist ja nicht nur ein Wirtschaftsraum, sondern das demokratische Europa hat uns mit jetzt 70 Jahren die längste Periode des Friedens ermöglicht. Das gilt es zu bewahren und immer weiter auszubauen.
Strasbourg ist überall schön, ein besonderer Genuss war der Abschnitt durch die Orangerie. Oben in den Weiden mindestens ein Duzend von Storchenpaaren, zum Teil waren sie schon am brüten.
Für uns ging die Tour am Stopp am Ufer gegenüber des Europaparlaments zu Ende. Dort gab es nicht nur Stärkung durch Kuchen und Getränke, sondern auch durch ein leidenschaftliche Rede für Europa. Es war ja schliesslich die Aktion l'Europe en Marche des
Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron.

Wie gesagt, bei diese Tour endete für uns dann doch in Strasbourg, wir wollten ja irgendwann wieder zurück nach Karlsruhe. Wobei ich persönlich es schon bedauerte, nicht bis nach Gerstheim mitzuradeln. Nicht nur wegen des gemeinsamen Kochens, sondern auch wegen Gesprächen, die während des Tourprogramms ja immer nur stückchenweise möglich waren.

Vielen Dank für die informative Organisation.

Wir radelten wieder zurück über Kehl nach Appenweier. Die Wartezeit auf die Schwarzwaldbahn nach Karlsruhe liessen wird dann im Eiscafe von Appenweier ausklingen.



 Start am Gare SNCF Central in Strasbourg

 Strasbourg Europtimist auf der Tram im Hintergrund
 Europaparlament

Vor dem Sender "arte"



Sonntag, 2. April 2017

Tour nach Seltz zum Musée Haus Krumacker am SO 02.04.2017

Die Zeit ist umgestellt, die Tage wieder länger. Wenn wir Glück haben, ist es am Sonntag immer noch so sommerlich, wenn wir nach Seltz zum Haus Krumacker radeln. In Neuburgweier und Plittersdorf geht es mit der Fähre über den Rhein, Urlaubsgefühl.


Paminamuseum Seltz So 02.04.2017


Haus Krumacker, Seltz, Keltenfunde, Bronceschwert, … aus Saletio. 90 km


Treffpunkt 10 Uhr ADFC Fahrradbüro Kronenstraße 9








Schon in der Bronzezeit war Seltz eine wichtige keltische Siedlung am Rhein: der zu dieser Zeit sehr wichtige Salzhandel führte aus den lothringischen Salinen zu den Gegenden östlich des Rheins. Viele Ausgrabungsfunde zeugen von der Bedeutung der Niederlassungen in der Region.


Das in der Ausstellung gezeigte Bronzeschwert, dem ansehnlichsten Besitz der kriegerischen Kelten, wurde in einer Sandgrube der Umgebung gefunden. Das einzige bekannte Exemplar dieser Art ließ zahlreiche Archäologen hoffen, in den Hügelgräbern der Umgebung weitere Schätze zu entdecken.

Die römische Anwesenheit gab Seltz seinen Namen in der Geschichte: hier befand sich das wichtige römische Kastell „Saletio”, von dessen Namen sich das heutige „Seltz” ableitet. Ein Teil der Ausgrabungsgegenstände, die auf dem Gebiet der Gemeinde gefunden wurden, sind in der Ausstellung in ihrem Originalzusammenhang dargestellt.

Museum Haus Krumacker, Seltz

Mit dem Museum hat es diesmal nicht geklappt. Es war der erste Sonntag im April, auch der 2.4.17, um 14 Uhr hätte jemand das Museum öffnen müssen. Das Schild stand auch innen hinter der Tür. Es trudelten auch permanent Leute in den Hof, aber die wollten zu einer Geburtstagsfeier im selben Haus.
So gaben wir nach einer viertel Stunde die Belagerung auf und radelten im Sonnenschein gen Fähre.

Gut gelaunt radelten wir in immer schöner werdendes Wetter, über den Rhein und wieder zurück mit den beiden Fähren in Neuburgweier - Neuburg und Seltz - Plittersdorf, stärkten uns mit Mergez und Orangina am Imbisswagen am Fähranleger Seltz und dann zum Abschluss im sonnigen Garten des Zollhauses am Fähranleger Neuburgweier.


Und in Karlsruhe schloss ich für mich die Tour im Schlossgarten ab, um die optisch und technisch aufgemöbelte Lokomotive "Greif" zu bewundern. Schon von weitem hörte man den neuen kräftigen Sound wie bei einer Grossen. Das Auslassrohr in den grossen Schornstein wurde jetzt grösser dimensioniert ausgetauscht, damit die Lok besser ausatmen kann und nicht mehr so kurzatmig schnaufen muss.